Die Zeiten des Manuskripts und handgeschriebenen Texts sind lang vorbei. Heutzutage drehen sich gestalterische Normen fast ausschliesslich um Druckerzeugnisse, sodass die manuelle Reproduktion von Texten völlig absurd erscheint. Auf halbem Weg zwischen althergebrachten Praktiken und zeitgenössischen Technologien stellt sich die Frage nach der automatisierten Kalligrafie, bei der manuelle Gesten durch mechanische ersetzt werden. Die restriktive und langsame Methode, bei der ein CNC-Stiftplotter verwendet wird, um Texte zu reproduzieren, wirkt sich auf die Wahrnehmung von Büchern als Objekt oder als Behälter von Informationen aus. Sie beeinflusst die Vorstellung von Knappheit, Kostbarkeit und Zugänglichkeit. Diese formale Erkundung stellt den wahrgenommenen Wert des Buches infrage und konfrontiert ältere Praktiken mit modernen Konventionen.
«‹Neo-Manuscripts› regt zu einer kritischen Reflexion über die Entwicklung und Wahrnehmung von Buchkultur an, indem es die Rolle von Technologie und Handwerk in der Gestaltung und Produktion von Texten neu definiert.» – Auszug Plädoyer Fachrichtung Visual Communication
«‹Neo-Manuscripts› verleiht der Praxis der Kalligrafie einen neuen Aspekt der Replizierbarkeit und Genauigkeit mittels Technologie.» – Romain Salomon
«Ich würde mein Diplomthema gerne weiter vertiefen und habe für dieses Vorhaben einen kleinen, auf spezielle Herstellungsverfahren ausgerichteten Verlag gefunden.» – Romain Salomon