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Proceed to Rescue

Dilemma zwischen Gesetz und Menschenrechten

Auf der weltweit tödlichsten Migrationsroute über das Mittelmeer sind Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Einsatz, um Menschen in Lebensgefahr zu retten.

In den letzten Jahren wurde die Rettung von Menschenleben zunehmend erschwert. Rechtliche Beschränkungen, die von den Seebehörden eingeführt wurden, um die Migrationsströme zu verringern, erhöhen die Risiken und Gefahren für die Menschen, die sich auf die Flucht über das Meer wagen. Tatsächlich ist die Zahl der Schiffbrüche und der Todesfälle seit 2020 stark angestiegen. Die Rettungsaktionen der NGO-Schiffe gestalten sich zunehmend schwieriger, da sie sich durch ein Meer von Gesetzen und bürokratischen Hindernissen navigieren müssen, um schwerwiegende rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen zu vermeiden. Diese könnten ihr einfaches Prinzip und Ziel gefährden: Menschenleben zu retten.

Eine Kurzanimation, entstanden in Zusammenarbeit mit SOS Méditerranée Schweiz, erschliesst der Öffentlichkeit ein Thema, das vielen unbekannt ist. Sie regt die Zuschauer:innen an, darüber nachzudenken, dass NGOs, die sich der Rettung von Menschenleben verschrieben haben, stets riskieren, für ihre Arbeit bestraft zu werden.

Link:
kvis.zhdk.ch/diplom-2024

Videointerview. © ZHdK.

«Zwischen dem Anspruch an Sachlichkeit und einer dezidiert humanistischen Haltung hat Enrico Bachmann einen eigenen Weg gefunden, ein gesellschaftspolitisch wichtiges und dringliches Anliegen exemplarisch aufzuzeigen. Er setzt gekonnt die Tonspur ein, um das tatsächliche, faktenbasierte Geschehen aufzuzeigen und kontrastiert dies mit einer relativ nüchternen, modellhaften Bildsprache, die den Betrachter:innen durch die Sorgfalt von Dramaturgie und Montage in ihren Bann zieht. [...] Die Animation schafft nicht nur einen Mehrwert durch Wissenszuwachs, sie kommt auch ohne die üblichen visuellen Konventionen von Betroffenheit aus.» – Auszug Plädoyer Fachrichtung Knowledge Visualization

Visualisierung von «Proceed to Rescue». Foto: Enrico Bachmann. © ZHdK.
Visualisierung von «Proceed to Rescue». Foto: Enrico Bachmann. © ZHdK.

«Das Projekt behandelt ein aktuelles, hoch politisiertes soziales Problem, das oft unbewusst ignoriert wird und die einfachste Form der Menschlichkeit untergräbt: die Solidarität.» – Enrico Bachmann

Trailer «Proceed to Rescue». © ZHdK.

«Geschichten und Wissen durch Illustrationen und Animationen zum Leben erwecken und somit meinen Beitrag zu positiven Veränderungen in unserer Gesellschaft leisten: Das ist die Zukunft, die ich für mich als Designer sehe.» – Enrico Bachmann

Videoausschnitt von «Proceed to Rescue». © ZHdK.

Enrico Bachmann (*1992), geboren und aufgewachsen im Tessin, wurde schon früh durch seine Eltern für Kunst, Design sowie ökologische und soziale Fragen sensibilisiert. Nach dem Kunststudium an der Kunstschule CSIA in Lugano absolvierte er eine Ausbildung zum Goldschmied und Graveur und arbeitete rund zehn Jahre in der Deutschschweiz. Er entschied sich jedoch, seine ursprüngliche Ausbildung im Bereich Grafik und Kunst wieder aufzunehmen, indem er an der ZHdK Knowledge Visualization studierte und dabei sein Interesse für Ökologie und Gesellschaft einbrachte. Durch verschiedene Kooperationen mit Michelle von Dach, Forscherin in Ethnologie an der UZH, fokussierte Enrico seine Arbeit auf soziale Themen mit 3D Visualisierungen und Animationen.

enricobachmann.ch
@baccoo_o
embachmann@live.com