cassiopeia.

Subjective Browsing

Webbrowser sind der Zugang zum Internet und machen dessen Nutzung überhaupt erst möglich. Sie schreiben vor, wie wir das Web erleben und welchen Handlungsspielraum wir darin haben. Aus der kommerziell geprägten Entwicklung des Internets in den letzten Jahrzehnten gehen einige wenige, normierte Browser hervor, und die Teilnahme am Netz beschränkt sich vermehrt auf geschlossene Social-Media-Plattformen.

«Cassiopeia» ist ein eigens entwickelter Browser, der diesem Kurs entgegenwirkt. Das Surfen wird ungewohnt und offen. Der Browser begleitet die Bewegung durch das Netz, besuchte Seiten bleiben als visueller Verlauf erhalten und werden navigierbar. Zusammen mit dem Browser können Nutzer:innen die numerische Grundlage jeder Webseite dekonstruieren und uminterpretieren. So werden Barrieren abgebaut, neue Spielräume eröffnet und die Strukturen des Webs freigelegt.

Das Web ist gestaltbar! Anpassbar! Und grundsätzlich offen!

Link:
visualcommunication.zhdk.ch/diplom-2025

«Sarah Iller verwandelt das World Wide Web von einem rein rezeptiven Ort in ein Feld aktiver Auseinandersetzung – ein radikaler Schritt hin zur digitalen Selbstermächtigung. Ihr selbst programmierter Browser ‹Cassiopeia› legt die verborgene, deterministische Architektur des Netzes offen, bricht vertraute Barrieren auf und gibt Nutzer:innen die Mittel, sich das Web wieder anzueignen – so frei, kritisch und offen, wie es einmal gedacht war.
Die Arbeit überzeugt, weil das Werkzeug selbst zum Manifest wird: ‹Cassiopeia› ist Medium, Labor und Handlungsraum zugleich – ein seltenes Beispiel visueller Kommunikation, das nicht nur zeigt, sondern reale Spielräume eröffnet.» – Auszug Plädoyer Fachrichtung Visual Communication

«Die Arbeit nutzt den Browser nicht nur als Werkzeug oder Plattform, sondern macht ihn selbst zum Thema, indem sie den Fokus vom Inhalt auf die Infrastruktur verschiebt.» – Sarah Iller

Bachelorarbeit «cassiopeia.» von Sarah Iller. © ZHdK.
Bachelorarbeit «cassiopeia.» von Sarah Iller. © ZHdK.
Bachelorarbeit «cassiopeia.» von Sarah Iller. © ZHdK.
Bachelorarbeit «cassiopeia.» von Sarah Iller. © ZHdK.

«Ich möchte als Designerin eng mit Menschen und Themen arbeiten, eigene Ideen und Werkzeuge entwickeln, in viele Disziplinen eintauchen und dabei immer wieder Neues lernen.» – Sarah Iller

Sarah Iller ist Designerin in Zürich. Sie beschäftigt sich mit Digitalität, Materialität und Interaktion, und wie sich diese Felder gestalterisch denken und verbinden lassen.
sarahiller.ch