Memoscent

Geruchbiografien für Menschen mit Demenz

Nichts weckt Erinnerungen so kraftvoll wie ein vertrauter Duft. Der Geruchssinn ist unser emotionalster Sinn. Im Alltag mit Demenz bleibt dieses Potenzial oft ungenutzt. «Memoscent» setzt gezielt biografisch bedeutsame Düfte ein, um Vertrauen, Geborgenheit und Interaktion zu fördern und das Einleben in eine Pflegeeinrichtung zu erleichtern.

Eine Serie von fünf spielerischen Duftobjekten ermutigt Betroffene, mit den prägenden Gerüchen ihres Lebens zu interagieren, Erinnerungen zu wecken und den Kontakt zum Umfeld zu stärken.

Kooperationspartner:innen:
Demenzzentrum Sonnweid

Link:
industrialdesign.zhdk.ch/diplome-2025

«Die Jury hat vor allem die Tiefe und Sorgfältigkeit deines iterativen Designprozesses beeindruckt: Du hast dich auf den Stand der Demenzforschung gebracht, mit Expert:innen aus dem Demenzzentrum Sonnweid gearbeitet, mehrfach Workshops mit deiner Zielgruppe durchgeführt, die Angehörigen und ihre Bedürfnisse abgeholt, mit Parfumeuren experimentiert und schliesslich eine eigene Mappingmethode entwickelt, um die Geruchsamples auf individuelle Biographien zuschneiden zu können.» – Auszug aus der Laudatio zum Förderpreis Design von Prof. Dr. phil. Sophia Prinz (Professorin für Designtheorie & -geschichte)

Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.
Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.

«Das Projekt greift einen unterschätzten Sinn auf – den Geruch – und nutzt ihn als Schlüssel zu Erinnerung, Identität und Nähe im Alltag von Menschen mit Demenz.» – Alissa Knopp

Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.
Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.

«Auch in Zukunft möchte ich als Designerin zuhören, forschen und mit Empathie an der Schnittstelle von Produkt, Mensch und Gesellschaft gestalten.» – Alissa Knopp

Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.
Bachelorarbeit «Memoscent» von Alissa Knopp. © ZHdK.

Alissa Knopp (geb. 2001) absolvierte nach der Matura den gestalterischen Vorkurs an der ZHdK. Nach einem Praktikum in der Innenarchitektur studierte sie Industriedesign an der ZHdK und vertiefte ihre Leidenschaft für Farben, Materialien und Texturen im Textildesign-Studium an der Aalto University in Helsinki. Neben dem Studium gestaltete sie im interdisziplinären Team das Leitsystem für die jährlichen Diplomausstellungen der ZHdK und sammelte Erfahrungen in einem Praktikum als Industriedesignerin bei estragon design. Ihre gestalterische Praxis ist forschend, analytisch und empathisch, mit einem besonderen Interesse an gesellschaftlichen Themen und inklusivem Design – insbesondere dort, wo Fragen übersehen, unterschätzt oder unsichtbar bleiben.