Die Typografie der Wegführung ist entscheidend dafür, wie wir mit unserer Umwelt interagieren. Das Lesen gibt uns die Möglichkeit, uns mithilfe der gewonnenen Information gezielt in vorhandenen Räumen zu bewegen. Entsprechend kann die Typografie mit ihrer Umgebung interagieren. Wie können Bewegungen ein Schriftbild und seine Lesbarkeit beeinflussen? Richtung, Abstand und Geschwindigkeit sind Schlüsselfaktoren dafür, wie man Text wahrnimmt. Diese Parameter bestimmen die Gestaltung des Schriftbildes und wirken sich auf die Proportionen der Buchstaben aus. Das Schriftbild kann sich unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen und ist in der Lage, mit Bewegungen im Umfeld zu interagieren. Das Projekt basiert auf Eisenbahnschriften und bezieht die Natur der groben Gitterstruktur, gepaart mit menschenähnlichen Bewegungen, mit ein.
Samara Keller hat eine herausragende Arbeit geleistet, die in formal -ästhetischer und konzeptioneller Hinsicht besticht. Von der kleinsten Einheit des Designs, der Gestaltung einer Kurve eines Buchstabens, bis zur identitätsstiftenden Anwendung im Kontext des Verkehrs, schlägt die Arbeit einen beeindruckenden Spannungsbogen von der Geschichte der Römer, über die Tradition der Typografie in der Schweiz, zum Handwerk der Schriftgestaltung, hin zur Zukunft der Mobilität – und beschreibt damit ein Momentum einer nationalen Identitätsfindung. Die Arbeit bietet eine hervorragende Ausgangslage für die weitere interdisziplinäre Erforschung der Bedingungen der Navigation im Strassenverkehr und dem das Austarieren von formalen, technischen und ergonomischen Aspekten von Typografie in diesem Bereich. – Auszug Plädoyer Fachrichtung Visual Communication
«‹Itera› zeigt auf, wie sich Schrift auf Identität und deren Wahrnehmung auswirken kann. Die Mischung von System und dem Spiel mit Lesegewohnheiten ist eines der Grundgerüste des Schriftaufbaus.» – Samara Keller
«Ich sehe mich stark in der Schriftgestaltung, um die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, die Schriften bieten können, noch eingehender zu erforschen.» – Samara Keller
