Heutzutage kommt es vermehrt zu alpinen Naturereignissen. Oftmals stellen sie eine Gefahr für die lokale Bevölkerung dar. «Spitze Stei», eine Formation oberhalb von Kandersteg, ist ein aktuelles Beispiel für einen potenziellen Bergsturz, das aufzeigt, was auch anderen Regionen bevorstehen könnte. Das Interesse am Wandel der Berge ist durch meine eigene Bergaktivität gewachsen und hat den Grundstein für dieses Projekt gelegt. Die 3D-Animation visualisiert eines von mehreren möglichen Bergsturzszenarien. Sie erlaubt das Erleben einer noch nicht eingetroffenen Katastrophe. Die Forschungsergebnisse des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) bilden die Grundlage für das Projekt. Die Übersetzung der Daten in eine populärwissenschaftliche Visualisierung bietet eine Möglichkeit, das komplexe Szenario einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Publikation der Arbeit auf verschiedenen digitalen Medien begünstigt die Zugänglichkeit der Informationen.
«Die 3D-Animation verbindet geschickt eine modellhafte und dennoch immersive Bildsprache mit der linearen Zeitlichkeit eines Bergsturzes. Das Projekt ist ausgezeichnet konzipiert, durchdacht und mit hohem technischem Aufwand umgesetzt. Die reduzierten gestalterischen Mittel - der Blick in eine Modellwelt und ein mögliches Szenario der Zukunft - schaffen eine nüchterne Sicht auf das Drama und vermeiden Sensationslust und Effekthascherei. Das Projekt verkörpert mit dem Balanceakt zwischen Sachlichkeit und Emotion die idealtypischen Eigenschaften einer exzellenten visuellen Wissensvermittlung. Die Arbeit weist hohe Potenziale für die Entwicklung eines Forschungsprojekts auf. Im Rahmen eines bewilligten JRD-Projekts in Zusammenarbeit mit der geologischen Forschung konnte der erste Schritt dazu bereits getan werden.» – Auszug Plädoyer Fachrichtung Knowledge Visualization
«Die 3D-Animation ermöglicht es den Betrachter:innen, sich in eine Gefahrensituation hineinzuversetzen und damit ihr Bewusstsein für die Umwelt und ihre Veränderungen zu schärfen.» – Elena Kaeser
«Nach dem Bachelor wünsche ich mir, mich als Designerin an der Schnittstelle zwischen Gestaltung und Wissenschaft positionieren und mit meiner Arbeit zum Nachdenken anregen zu können.» – Elena Kaeser