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Vergissmein-Nicht

Aus dem Schatten ins Licht: Erinnerungen ehemaliger Heimarbeiterinnen

Das Projekt «Vergissmein-Nicht» wirft Licht auf die fast vergessene Praktik der Heimarbeit und die massgebliche Rolle der Frauen in der Ostschweizer Textilindustrie. Ein audiovisuelles Archiv vermittelt intime Einblicke in die Geschichte und den Alltag ausgewählter Heimarbeiterinnen. Mittels persönlichen Bildmaterials und Gesprächsmitschnitten werden ihre Lebensrealitäten überliefert.

Anhand der Methode der «Oral History» erfolgt eine Annäherung an den früheren Alltag von acht Frauen, mit dem Ziel, ihre historische Bedeutung in Industrie und Gesellschaft zu würdigen. In vertrauten Gesprächen werden Feinheiten ihrer Lebensgeschichten herausgearbeitet und ihre individuellen Erfahrungen untersucht. Das Projekt arbeitet Geschichte aus einer feministischen Perspektive auf und stellt Wirklichkeit her, indem Geschehenes neu erzählt wird.

«Vergissmein-Nicht» ist eine Hommage an die Heimarbeiterinnen, auf deren Rücken die Ostschweizer Textilindustrie aufbaute. Das Projekt folgt dem Ansatz, den leisen Stimmen zuzuhören, und möchte den Frauen die Position zusprechen, die ihnen zusteht. Angesichts deren hohen Alters drängt die Zeit. Es ist wichtig, ihr kulturelles Erbe und ihr technisches Können zu dokumentieren, damit ihre Arbeit nicht in Vergessenheit gerät.

Kooperationspartner:innen:
Marianne Gächter, Clément Richet, Florent Béjinae

Links:
trendsandidentity.zhdk.ch/diplom-2024
vergissmein-nicht.info

Interview Loana Lenz & Céline Hess.

«Auf berührende Art schliessen Loana und Céline eine Lücke in der Textilgeschichte, indem sie die Frauen, die als Heimarbeiterinnen beschäftigt waren, aufgespürt und zum Erzählen veranlasst haben. Sie verbinden eindrücklich ihr feministisches Anliegen mit der sehr ästhetischen Vermittlung von Inhalten. Auf der Website werden Fotografien, Texte und Audio zu einer Portraitserie verschmolzen und so öffentlich zugänglich gemacht. Sie legen damit eine inspirierende Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel Schweizer Geschichte.» – Auszug Plädoyer Fachrichtung Trends & Identity

Die Publikation «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die Publikation «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.

«Die sorgfältige Betrachtung von Geschichte und deren Erzählung, sowie die ästhetische Vermittlung von Forschungsergebnissen waren für uns von besonderer Bedeutung. Insbesondere im Hinblick auf das kulturelle Erbe der Schweiz war es uns ein Anliegen, zu reflektieren, von wem Geschichte erzählt wird und wie sie auf authentische und zugängliche Weise präsentiert wird.» – Loana Lenz & Céline Hess

Trailer «Vergissmein-Nicht».

«Ich sehe mich an der Schnittstelle von Kunstpolitik und Kultur, indem ich ästhetische Vermittlung nutze, um die Bereiche miteinander zu verknüpfen.» – Loana Lenz

Die Webseite «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die Webseite «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die Webseite «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die Webseite «Vergissmein-Nicht». Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.

«Als Fotografin strebe ich danach, mit meiner sensiblen visuellen Perspektive Licht auf verschiedene Meschen sowie Lebensformen zu werfen und ihre Diversität hervorzuheben.» – Céline Hess

Hildes Nadeletui aus England. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Hildes Nadeletui aus England. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Norma Penasa und ihr Ehemann mit Freunden (1963). Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Norma Penasa und ihr Ehemann mit Freunden (1963). Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Bordüre von Bischoff Textil AG. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Bordüre von Bischoff Textil AG. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die kleinsten Sticknadeln. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Die kleinsten Sticknadeln. Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Hildegard als Baby mit ihrer Mutter (1934). Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.
Hildegard als Baby mit ihrer Mutter (1934). Bild: Loana Lenz & Céline Hess. © ZHdK.

Loana Lenz (1998) begann nach Abschluss ihrer Grafikerinnenlehre ein Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Parallel zum Studium arbeitete sie in einer Galerie für zeitgenössische Kunst, wo sie bis heute tätig ist. Zusätzlich nimmt sie als Freelancerin Grafikprojekte an und wird im Herbst 2023 ein Studium an der Universität Basel antreten, um ihr Wissen in Kunstgeschichte und Kulturanthropologie zu vertiefen.

loanalenz@bluewin.ch

Céline Hess (1998) arbeitete nach Abschluss der Matura als freischaffende Fotografin bis sie ihr Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) begann. Während ihres Studiums war sie nebenbei an verschiedenen Kampagnen und Ausstellungen beteiligt. Nach ihrem Abschluss an der ZHdK setzt sie ihre Arbeit als freischaffende Fotografin fort und unterrichtet Fotografie an diversen Schulen.

celinehess.com
celine.hess@gmail.com