Inwiefern können visuelle Darstellungen kontextrelevante Begriffe unterstützen, damit Sprachbarrieren bei einem Kindernotfall während des Erstkontakts zwischen Patienten und Pflegefachkräften behoben werden und somit ein allgemeines Verständnis erreicht werden kann?
Das Kommunizieren mittels Bildzeichen ist heutzutage weit verbreitet. Sie dienen als visuelle Unterstützung unserer Nachrichten oder gar als Sprach- respektive Wortersatz. Inwiefern kann diese Erkenntnis in Situationen eingesetzt werden, wo die verbale Kommunikation tatsächlich an ihre Grenzen stösst? Im Kindernotfall ist die Verständigung beim Erstkontakt zwischen Patienten und Pflegefachpersonen essentiell. Besteht in dieser Situation eine Sprachbarriere, kann dies zu einer Fehlversorgung führen.
«Ich versuche mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu kommunizieren. Meistens ist es unbefriedigend.»
Diese Arbeit untersucht mittels Beobachtungen vor Ort, Interviews und Experimenten mit verschiedenen Prototypen, inwiefern im Kontext des Kindernotfalls bildliche Darstellungen Hilfestellung bei Sprachbarrieren bieten können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einer prozessorientierten Sammlung dargestellt und bieten eine fundierte Basis für weitere Untersuchungen in diesem Themenfeld.
Diese Arbeit befasst sich mit dem gesellschaftlich äusserst relevanten Thema der interkulturellen, nichtsprachlichen Kommunikation (intercultural / social communication). Die Arbeit basiert auf einer umfangreichen und fokussierten Recherche im Kindernotfall. In dieser Situation (wie auch in vergleichbaren Situationen, in denen Sprachbarrieren bestehen können, wie z.B. in Flüchtlingsheimen) kann die Sprachbarriere zu Fehlkommunikation und Missverständnissen führen, die gravierende Konsequenzen haben können. Die Arbeit untersucht visuell und auf innovative Weise konkrete Möglichkeiten, wie visuelle Zeichen interkulturelle Kommunikation unterstützen können. Während andere Arbeiten in diesem Bereich sich nur auf die Entwicklung der Zeichen konzentrieren, geht diese Arbeit einen Schritt weiter und untersucht die Vorteile der Kombination, Animation und Interaktion innerhalb einer digitalen Testumgebung (App). Es konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die auch von der Zielgruppe bestätigt wurden. Die methodische Ausarbeitung ist stringent und schlüssig. Die Arbeit ist zukunftsweisend in diesem Bereich und zeigt ein sehr hohes Potential für die Weiterentwicklung.
Webseite: loraineolalia.ch