In der Natur verbreitet der Löwenzahn nicht nur sich selbst, sondern auch sein Gemeinwesen. Er manifestiert seine essentiellen Qualitäten, indem er seinen Boden entgiftet. Dem Löwenzahn ähnlich ist die von uns vorgeschlagene Methode eine Sammlung von Designmethoden, die intuitiv intersektionale feministische Werte in die Gemeinschaft einbezieht. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere Kreativität auf eine achtsame Art und Weise und in einem alltäglichen Rahmen zu trainieren.
Was bedeutet wahrhaft feministisches Design? Existiert es? Kann es das? Es ist offensichtlich, dass die aus dem westlichen Patriarchatskonstrukt stammende aktuelle Designkultur nicht nur bestimmte Geschlechter bevorzugt, sondern die Intersektionalität unserer komplexen Identitäten, die eine Rolle bei der Diskriminierung spielen, missachtet. Daher ist der intersektionale Feminismus zentral, um unsere Kreativität über die Zwänge dieses Malestreams hinaus zu erweitern. Der Löwenzahn-Ansatz legt intuitiv den Grundstein für intersektionale feministische Werte im Design und erleichtert es, die aktuelle Trennung von Feminismus und Design anzugehen. Eine Methode nach der anderen.
«Die Löwenzahn-Methode ist ein reines Kollaborationsprojekt, das durch seinen spielerischen Charakter das Thema durch operative Design-Aktivitäten erleichtert und reflektierende Momente von Designer:innen willkommen heißt und so zu einer möglichen und greifbaren intersektionalen Zukunft des Designumfelds führt.» – Yao Liu & Shafira Nugroho
«Als Interaktionsdesignerin interessiert mich, wie Menschen als komplexe Organismen auf natürliche Weise mit jedem Element ihrer Umgebung interagieren. Und ich möchte die Möglichkeiten besserer Mensch-Maschine-Beziehungen für die Zukunft erforschen, um die Ethik der Fürsorge wirklich zu verinnerlichen.» – Yao Liu
Lius und Nugrohos Arbeitsprozess und Endresultat bestechen durch natürliche Überzeugungskraft und Selbstvertrauen, um das höchst dringliche Thema des intersektionalen Feminismus im Feld des Designs zu verankern und zu verbreiten. Ihre methodisch mitreissend und theoretisch klug verortete Herangehensweise stellt denjenigen die richtige Stimme zur Verfügung, die mehrfache, gleichzeitige Formen der Unterdrückung erleben. Ihre Bachelorarbeit trägt den Ruf nach Gleichbehandlung tief in die Maschinenräume der Designstudios, um dort Strukturen und Methoden zu rekonfigurieren, deren Output unseren Alltag prägen.
Kooperationspartner:innen:
Larissa Holaschke, Lena Seefried, Sophie Vögele, Bernadette Kolonko, Gabriella Lukacs, Anna-Brigette Schlittler, Jules Sturm, Rada Leu, Maya Ober, Nina Paim, Florian Wille, Mona Neubauer
Download Thesis:
interactiondesign.zhdk.ch/site/assets/files/4415/ba_thesis_merged.pdf
Links:
interactiondesign.zhdk.ch/en/diploma-2021/projects/dandelion-method
dandelionmethod.design
«Ich sehe mich als Designerin, die versucht, aktiv auf das aktuelle Geschehen zu achten, um nachhaltige und integrationsfördernde Gestaltungsergebnisse zu vermitteln.» – Shafira Nugroho