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Die Löwenzahn-Methode

In der Natur verbreitet der Löwenzahn nicht nur sich selbst, sondern auch sein Gemeinwesen. Er manifestiert seine essentiellen Qualitäten, indem er seinen Boden entgiftet. Dem Löwenzahn ähnlich ist die von uns vorgeschlagene Methode eine Sammlung von Designmethoden, die intuitiv intersektionale feministische Werte in die Gemeinschaft einbezieht. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere Kreativität auf eine achtsame Art und Weise und in einem alltäglichen Rahmen zu trainieren.

Interview.

Was bedeutet wahrhaft feministisches Design? Existiert es? Kann es das? Es ist offensichtlich, dass die aus dem westlichen Patriarchatskonstrukt stammende aktuelle Designkultur nicht nur bestimmte Geschlechter bevorzugt, sondern die Intersektionalität unserer komplexen Identitäten, die eine Rolle bei der Diskriminierung spielen, missachtet. Daher ist der intersektionale Feminismus zentral, um unsere Kreativität über die Zwänge dieses Malestreams hinaus zu erweitern. Der Löwenzahn-Ansatz legt intuitiv den Grundstein für intersektionale feministische Werte im Design und erleichtert es, die aktuelle Trennung von Feminismus und Design anzugehen. Eine Methode nach der anderen.

Teilnehmerin: Stella Waldvogel. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Teilnehmerin: Stella Waldvogel. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Finaler Prototyp. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Finaler Prototyp. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.

«Die Löwenzahn-Methode ist ein reines Kollaborationsprojekt, das durch seinen spielerischen Charakter das Thema durch operative Design-Aktivitäten erleichtert und reflektierende Momente von Designer:innen willkommen heißt und so zu einer möglichen und greifbaren intersektionalen Zukunft des Designumfelds führt.» – Yao Liu & Shafira Nugroho

Interviewsituation. Teilnehmer:innen: Yiru Chou & Aathmigan Jegatheeswaran. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Interviewsituation. Teilnehmer:innen: Yiru Chou & Aathmigan Jegatheeswaran. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.

«Als Interaktionsdesignerin interessiert mich, wie Menschen als komplexe Organismen auf natürliche Weise mit jedem Element ihrer Umgebung interagieren. Und ich möchte die Möglichkeiten besserer Mensch-Maschine-Beziehungen für die Zukunft erforschen, um die Ethik der Fürsorge wirklich zu verinnerlichen.» – Yao Liu

Lius und Nugrohos Arbeitsprozess und Endresultat bestechen durch natürliche Überzeugungskraft und Selbstvertrauen, um das höchst dringliche Thema des intersektionalen Feminismus im Feld des Designs zu verankern und zu verbreiten. Ihre methodisch mitreissend und theoretisch klug verortete Herangehensweise stellt denjenigen die richtige Stimme zur Verfügung, die mehrfache, gleichzeitige Formen der Unterdrückung erleben. Ihre Bachelorarbeit trägt den Ruf nach Gleichbehandlung tief in die Maschinenräume der Designstudios, um dort Strukturen und Methoden zu rekonfigurieren, deren Output unseren Alltag prägen.

Kooperationspartner:innen:
Larissa Holaschke, Lena Seefried, Sophie Vögele, Bernadette Kolonko, Gabriella Lukacs, Anna-Brigette Schlittler, Jules Sturm, Rada Leu, Maya Ober, Nina Paim, Florian Wille, Mona Neubauer

Download Thesis:
interactiondesign.zhdk.ch/site/assets/files/4415/ba_thesis_merged.pdf

Links:
interactiondesign.zhdk.ch/en/diploma-2021/projects/dandelion-method
dandelionmethod.design

Im Bild: Yao Liu & Shafira Nugroho. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Im Bild: Yao Liu & Shafira Nugroho. Foto: Sacha Schwarz. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.

«Ich sehe mich als Designerin, die versucht, aktiv auf das aktuelle Geschehen zu achten, um nachhaltige und integrationsfördernde Gestaltungsergebnisse zu vermitteln.» – Shafira Nugroho

Prototyp. Hände: Yao Liu. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.
Prototyp. Hände: Yao Liu. © Yao Liu & Shafira Nugroho, ZHdK.

Yao Liu
Yao hat einen Bachelor-Abschluss in «Television, Movie and Theater Design» von der Communication University of China. Nach ihrem Abschluss 2015 arbeitete sie in den Bereichen Content Creation, Styling und Modedesign. Im Jahr 2021 erhielt sie ihren zweiten Bachelor-Abschluss in Interaction Design an der Zürcher Hochschule der Künste. Neben ihrem Studium an der ZHdK arbeitete sie auch als freischaffende Interaktionsdesignerin.

liuyeow.com

Shafira Nugroho
Parallel zu ihrer akademischen Laufbahn, die sie mit dem IB Diploma Program abschloss, war Shafira zuvor in Gemeinschaften wie dem Interact Club als Leiterin der Medienabteilung aktiv und engagierte sich freiwillig bei Rotary International, Amnesty International, MUN und der Emirates Marine Environmental Group. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Interaction Design an der Zürcher Hochschule der Künste setzt sie ihre berufliche Reise im Bereich Design als UI/UX-Forscherin und Designerin fort.

shafiranugroho.com