Rund ein Drittel aller Pflanzenarten der Schweiz gilt als gefährdet – eine Bedrohung für die Vielfalt der Arten und Lebensräume und der genetischen Variabilität. Die Arbeit von Nina Schwarz widmet sich der Vermittlung dieser Problematik, indem sie die Besucherinnen und Besucher des Botanischen Garten Bern mit wunderschönen Darstellungen dazu verführt, sich auf die scheinbar trockene Thematik der Ex situ-Erhaltung einzulassen – der Erhaltung gefährdeter Arten in künstlich geschaffenen Lebensräumen.
Eine dieser Ex situ-Kulturen - der Mitteleuropäische Halbtrockenrasen - entsteht im Botanischen Garten Bern. Die Schautafeln von Nina Schwarz führen durch diesen Lebens- und gleichzeitig Erholungsraum, bringen Besucher*innen die Bedeutung dieses Schutzkonzepts und der einzelnen Pflanzenarten auf eine sensible und ästhetische Weise näher und fördern so die Wertschätzung für natürliche Lebensräume.
Mit grösster Sorgfalt und Geduld hat sich Nina Schwarz in ihrer Arbeit der Beobachtung und Wiedergabe unserer kostbaren Pflanzenwelt gewidmet. Der Blick auf die detailreichen, kolorierten Handzeichnungen lösen beim Betrachter unmittelbar eine grosse Anziehung und Faszination aus. Sie verleihen der oft unscheinbaren Welt der Pflanzen und Insekten eine Präsenz und meistern scheinbar mühelos die Gratwanderung zwischen ästhetischem Reiz und Wissensvermittlung. Mit der unaufdringlichen und gleichzeitig intensiven gestalterischen Sprache schägt sie eine Brücke zwischen Erholungs- und Bildungsanliegen im öffentlichen Raum.
Die entstandenen Schautafeln verleihen der Thematik und den ausgewählten bedrohten Pflanzenarten als Protagonisten in einer aussergewöhnlichen Intensität und einer handwerklichen und gestalterischen Meisterleistung eine grosse Präsenz. Sie entschleunigen den Betrachter und verbinden ihn mit seiner Umgebung. Damit hat Nina Schwarz nicht nur einen wirksamen Weg eingeschlagen, um auf die Bedrohung unserer unscheinbaren, grossartigen Welt der Pflanzen und Insekten aufmerksam zu machen – sie schwimmt mit ihrer präzisen und wohltuend leisen Sprache auch gegen den Strom der Aufmerksamkeitsökonomie. Mit unscheinbaren Mitteln und ohne jede Effekthascherei entstand eine grossartige gestalterische Leistung, deren Hingabe und Sorgfalt im Detail durchaus als selten bezeichnet werden kann.
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kvis.cargo.site/Nina-Schwarz
