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Chips & Cheats

Über das Entstellen von Normen

Auf welche Weise materialisieren sich geschlechtsspezifische Kodierungen in Foodprodukten und szenischen Darstellungen von Foodkonsum in der Populärkultur? Wo gibt es Potential für kritische Interventionen und wie lassen sich diese adäquat vermitteln?

Essen ist nicht natürlich. Vielmehr stellt es eine kulturell geprägte (und kulturprägende) Handlung dar, in welcher Leben und Agieren eines Menschen in Gesellschaft zum Ausdruck kommen. Als Teil eines komplexen, von verschiedensten Parametern regulierten Gewebes ist die soziale Rolle eines Subjekts mit dessen Kauf- und Konsumverhalten verwoben. Als einer dieser Parameter wirkt Gender in Form von in Verpackungsdesign, Werbung und Medien vermittelten Kodierungen auf Individuen und deren Habitus. Viele dieser Codes sind binär gegendert und reduktionistisch. Der Trend «Gender Shift» und die gegenläufige «retrotopische» Tendenz eröffnen ein Forschungsfeld, dessen innere Spannungen en detail auszuloten sind. «Chips & Cheats» zeichnet einen Weg vor, über Food und Gender auf unkonventionelle Art nachzudenken.

Interview.

Laura Haensler ist eine hervorragende Gestalterin und Denkerin, die mit ihrer Arbeit «Chips & Cheats» zeigt, wie kleinste Alltagsphänomene wie «Chips-Essen» grosse Fragen zu Geschlechternormen, Identitätskonstruktionen und zum Design der Gesellschaft eröffnen können. Für ihr Vermittlungsprojekt entwickelt sie ein «Food Tool» basierend auf Strategien des subversiven Designs und der Kommunikationsguerilla und eröffnet auf unkonventionelle Weise mit ihren Esswerkzeugen einen kritischen Diskurs im Spannungsfeld Food und Gender. Eine Arbeit, die in Theorie und Gestaltung besticht und die im Rahmen des «Gender Shift» zukunftsrelevant ist. «Chips & Cheats» reflektiert Alltagshandeln und zeigt wie tief unser Alltagsleben mit hegemonialen Symbol- und Sozialstrukturen und binären Codes durchdrungen ist.