Diese hochspezialisierte Masterarbeit befasst sich mit der Frage, wie durch die Anwendung von Falschfarben besonders dünne Haarriss-Schädelfrakturen sichtbar gemacht werden können. Der gerichtsmedizinische Befund von Haarrissen kann in forensischen Untersuchung von Gewaltverbrechen einen entscheidenden Einfluss auf die Rechtsprechung erhalten. Die Fragestellung lautet: Wie lassen sich computertomografische 3D-Rekonstruktionen mittels Farben codieren, um den klinisch-forensischen Befund von besonders dünnen Haarriss-Schädelfrakturen effizient zu rekonstruieren, expressiv zu visualisieren und effektiv zu vermitteln?
In der Rechtsmedizin gewinnt die postmortale computertomografische (PMCT) 3D-Rekonstruktion von Schädelfrakturen sehr stark an Bedeutung. Die Art und Weise wie PMCT-Daten visualisiert werden, trägt wesentlich dazu bei, wie die Strukturen der dargestellten Befunde wahrgenommen und interpretiert werden. Der Einsatz von Farben spielt dabei eine zentrale Rolle. Farben beeinflussen nicht nur die Expressivität und die Informationsdichte einer Visualisierung, sondern auch die Interpretation der forensischen Befunde. Die Masterarbeit untersucht Farben und Farbgebung als «Werkzeuge der Erkenntnis», indem diese medizinisch und juristisch hochrelevante – aber vorgängig verborgene – Information sichtbar und interpretierbar zu machen. Mit den Resultaten der Masterarbeit wird ein wesentlicher Beitrag zur gerichtsmedizinischen Forschung und Praxis geleistet.
Eloisa Aldomar beweist mit ihrer hervorragenden und hochspezialisierten Masterarbeit, welch' überzeugende Resultate und neue Erkenntnisse entstehen, wenn Design-Kompetenz mit forenisch-medizischer und technischer Kompetenz in einer fruchtbaren interdisziplinären Kooperation zusammengeführt werden.